David gegen Goliath

Den Zuschauern und Eltern des Basketballspiels der u14 des Walsumer JC gegen VfL Merkur Kleve drängte sich schnell der biblische Vergleich auf. Die Gäste aus Kleve hatten in ihren Reihen zwei Spieler, die mit gut 1,70 Meter die Heimspieler um durchschnittlich zwei Köpfe überragten. Um eine reelle Chance zu haben, hätten die Walsumer da schon auf den nicht erlaubten Einsatz von Steinschleudern zurückgreifen müssen.

So aber war die Frage nach dem Ausgang des Spieles schnell geklärt, zumal sich die Walsumer diesmal von der Größe der Gegner stärker beeindruckt zeigten, teilweise regelrecht gehemmt auftraten. So dauerte es bis zur 4. Minute, bis der erste eigene Korb erzielt wurde; und gar bis zur 16. Minute, bis der zweite Korberfolg zu verzeichnen war.

Hinzu kam, dass die Klever ob ihrer Überlegenheit so euphorisch spielten, dass sie entgegen den Anweisungen des eigenen Trainers oft eine Ganzfeldpresse spielten und nicht erst ab der eigenen Drei-Punkte-Linie mit der Mann-Mann-Verteidigung begannen. So taten sich die Walsumer immer wieder schwer, den Ball aus der eigenen Hälfte herauszuspielen. Der Halbzeitstand von 4 : 80 war so nicht zu vermeiden.

Nach der Halbzeit zeigten dann die Walsumer, was sie besonders auszeichnet. Eine tolle Moral. Trotz des deutlichen Rückstandes wurden die Köpfe nicht hängen gelassen. Vielmehr wurde die Ehrfurcht abgelegt, aus jeder erdenklichen Position versucht, auf den gegnerischen Korb geworfen und jeder Korberfolg frenetisch gefeiert. Trotz der letztlich deutlichen 14 : 162 ließen sich die Walsumer die Freude am Basketballspiel nicht nehmen. Und die Aussicht, in den nächsten Spielen nicht mehr ganz so deutlich zu verlieren, sehen gut aus. Denn die Walsumer erhielten die Erlaubnis, künftig auch zwei Spieler aus der u16 einzusetzen.

Text: Andreas Rimpler